Skip to main content

13

13 - Shkodra 


Wahrscheinlich habe ich es nicht geglaubt, bis ich es gesehen habe. PAULA ist auf Albanisch erschienen. Und als ich das (schön gemachte) Buch von Silvana (meiner albanischen Verlegerin) beim Essen in die Hände gedrückt bekomme, muss ich weinen. - Vielleicht wegen Paula, der echten. Also meiner Großmutter, die es jetzt bis Albanien geschafft hat. Den ganzen Tag laufe ich herum mit so einem heiter melancholischen Gefühl, so einer Dünnhäutigkeit, als könne mich alles noch leichter bewegen als sonst. Ich glaube es ist so. Und ich bin froh, um den Schutz meines Begleittrupps. 

Es sind zwei intensive Tage, in denen ich das Gefühl habe, alle zeigen sich näher, als gewöhnlich, Arian, wenn er die (albanische) Einführung für mein Buch hält, die ich nicht wirklich verstehe, aber die mir wie eine verdichtete Erzählung vorkommt; Silvana, wenn sie mir über ihre eigene Großmutter erzählt und Stellen aus Paula, in denen sie Augenblicke wieder gefunden hat, die sie sehr angegangen haben. Und ihr Gefühl, durch mich angespornt worden zu sein, an einem eigenen Text weiter zu arbeiten. Alketa, die plötzlich von ihrer Familie erzählt, Shkodra, ihrer Stadt und ihrem berühmten Großvater, durch dessen osmanisches Haus, in dem auch sie zehn Jahre lang gelebt hat, sie uns schließlich führt. Und, wie aus dem Nichts: die Begegnung mit dem schönen Musikanten, als hätte er auf uns gewartet, oben auf dem Fort über der Stadt. Nicht zuletzt Christian, der mir, wie zum Geschenk ein Video, das ich mache, zusammenschneidet mit einem, das Landi, der Fahrer und unser Mann für alles, gemacht hat. - Geschenke waren das alles. Danke! 

Comments

Popular posts from this blog

17

17 -  Das ist jetzt ein Text für Albanien Sie waren sehr gut! -  Seit ich hier bin, habe ich einmal pro Woche mit acht SchülerInnen und StudentInnen in einer Schreibwerkstatt an Texten zu Träumen gearbeitet. Solche aus der Nacht, die oft schwer sind, und solche aus dem Tag, die oft schön sind. Wir haben Schreibübungen gemacht, wir haben darüber gesprochen, warum uns manche Texte berühren, interessieren und andere eben nicht so. Auch über kleines Handwerkszeug beim Schreiben und ein bisschen über das Leben. Herausgekommen sind schöne kleine Texte, die wir gestern Abend bei TIRANA TIMES in der Peter Boghdani vorgestellt haben. Die Studenten haben gelesen. Ich habe moderiert. Ich war stolz.  Aber ich musste, in einer Zwischenrede, vielleicht auch ein bisschen Deutsch sein. Ich finde es nämlich unverschämt, wenn man zu einer Lesung kommt, aber nicht, weil man zuhören will, sondern womöglich, weil man sich sehen lassen oder mit mir einen Termin vereinbaren möchte. Man kommt also

6

Tirana - 6 Das Mullixhiu ist das Lokal hier, über das man im Ausland am meisten spricht. Kochen tut da Bleda Kolar, er hat die Slow Food Bewegung hier in Albanien bekannt gemacht, im Noma in Kopenhagen und bei anderen guten Adressen sein Handwerk gelernt, und wenn man so ein Glück hat, wie ich, dann darf man da ganz umsonst essen. Ich war nämlich gestern Abend auf Einladung der Deutschen Botschaft bei einem Event da, das hieß "Beyond the Currywurst", da haben eine Köchin aus Bremen, Luka Lübke, und eben Bleda Kolar gemeinsam ein siebengängiges Menü entworfen. Es hat so gut geschmeckt, dass ich manchmal vergessen habe ein Foto zu machen, bevor ich anfing zu essen, aber ich finde die Fotos deshalb 1000 Mal authentischer. Ich kenne jetzt außerdem den Food-Manager vom Hilton Tirana und seinen Mann, Valbona Shujaku, die superentspannte Kulturministerin Albaniens, die aus dem Kosovo stammt, und die coole Alma mit der verrauchten Stimme, die jede Woche eine vierzigminütige Se