18 - Abschied, so: Es ist mein letzter Vormittag in Tirana, ich habe gepackt, alles steht bereit zur Abfahrt zum Flughafen. Es ist halb zwölf und ich bin meinen üblichen Weg zum Bazar gegangen und habe dabei der Frau im Lebensmittelgeschäft, die ich lieb gewonnen habe und deren Tochter in München studiert, eine albanische PAULA vorbeigebracht. Und jetzt sitze ich im Cafe Noor, wo ich immer gerne war, und bin etwas wehmütig. Keine Ahnung warum, aber Albanien eignet sich gut für Wehmut, für Melancholie und sowas. Vielleicht passt Wehmut besser in die albanische Unfertigkeit als in die deutsche Aufgeräumtheit. Außerdem bin ich etwas verkatert. Was diese sentimentale Empfindlichkeit noch befördert. Ich konnte es gestern Abend nämlich nicht lassen, nach einem wunderbaren Abschieds-Essen, samt ausrechend Wein, mit meinen lieben Leuten, hier bei Fishop (Love!) noch in die Hemingway-Bar (Love!) zum Rum einzuladen. Ich habe seit drei Jahren keinen Rum mehr getrunken und davor m